Mutterkonzern von Fiat Chrysler Automobiles muss im Abgasskandal zahlen.
Der frühere FCA Konzern (Fiat), heute Stellantis, ist vom Landgericht Gera im Abgasskandal zu Schadensersatz verurteilt worden.
Mittlerweile ist klar, dass Stellantis nicht nur eine kleine Nebenrolle im Abgasskandal spielt. Wie viele weitere Automobilhersteller steht der Konzern in der Kritik, wissentlich Abgasregelungen in diversen Motoren manipuliert zu haben. Das besondere an der Situation von Stellantis: Sie sind nicht nur Motorenhersteller für normale KFZ sondern auch für Wohnmobile verschiedener Marken. Bisher hat diese Branche im Abgasskandal keine öffentliche Aufmerksamkeit bekommen, und der KFZ Hersteller ist bis jetzt glimpflich davon gekommen.
Doch die deutsche Justiz sieht auch im Fall von Stellantis klare Anzeichen für eine strukturierte und geplante Täuschung Ihrer Kunden. So auch im verhandelten Fall vor dem LG Gera am 31.05.21 (AZ. 7 O 103/21). Der Kläger zog mit Schadenersatzansprüchen vor Gericht. Die Argumentation der Rechtsberatung führte auf, dass im gekauften Wohnmobil des Herstellers Carado ein Motorentyp von Stellantis verbaut worden sei, der eine Manipulation der Emissionswerte zulässt und softwarebasiert verringert.
Das Landesgericht Gera gab dem Kläger Recht und verpflichtete den Automobilkonzern aufgrund eines Versäumnisurteil zu einer Schadenersatzzahlung.
Auch das Kraftfahrt-Bundesamt bestätigte, dass illegale Abschalteinrichtungen in Wohnmobilen von verschiedenen Typen und Marken auffindbar sind. Betroffene haben nun die besten Chancen sich zu weiteren Schritten gegen den Konzern beraten zu lassen. Verbraucherfreundliche Urteile wie dieses sind Präzedenzfälle für weitere Verhandlungen im Abgasskandal gegen Stellantis.