Vergleich mit EY: Schadensersatz durch neue Stiftung
EY zu Vergleich aufgefordert: Wirtschaftsprüfer soll Wirecard-Anlegern insgesamt 1,5 Milliarden Euro Schadensersatz zahlen.
Vom Wirecard-Skandal betroffenen Anlegern eröffnet sich nun eine weitere Chance, ihr verlorenes Geld zurückzuholen. Eine neue, in Holland gegründete Stiftung der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) soll Wirecards Wirtschaftsprüfer EY zu einem Vergleich überzeugen.
Etliche Jahre segnete die Ernst & Young GmbH Wirecards Bilanzen ab - trotz augenscheinlicher Probleme. Die später zur Prüfung hinzugerufene KPMG entdeckte in kürzester Zeit, dass Belege für die angeblich auf Treuhänderkonten vorhandenen 1,9 Milliarden Euro fehlten. Dass EY dies entgangen ist, stellt eine erhebliche Pflichtverletzung dar. Die Nachlässigkeit des Wirtschaftsprüfers ist so auffällig, dass auch der Vorwurf im Raum steht, das Unternehmen habe im Wirecard-Skandal vorsätzlich gehandelt.
Mittlerweile haben sich bereits 30.000 Anleger bei der holländischen DSW Stiftung registriert, weitere können sich kostenlos anmelden, solange sie bislang noch nicht schon anderweitig geklagt haben. Noch ein Vorteil: Für registrierte Anleger entstehen keine zusätzlichen Kosten. Kommt es zu einem erfolgreichen Vergleich mit EY, gehen lediglich 25% des erstrittenen Schadensersatzes an die Prozessfinanzierer.
Holländische Stiftung öffnet rechtlich neue Türen
Da die Anlegerschützer ihre Stiftung in den Niederlanden gegründet haben, richtet sich diese nach holländischem Recht - dadurch hat die DSW Möglichkeiten, die sich nach deutschem Recht nicht ergeben hätten. Teil der Strategie ist auch der Fokus auf EY Global. Die DSW hält das Unternehmen für mitschuldig an dem Wirecard-Skandal, da es die Tätigkeiten von EY Deutschland nicht ausreichend überwacht und kontrolliert hatte.
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