Wirecard Insolvenzverwalter sichert ca. 227 Millionen Euro für Gläubiger
Einem aktuellen Bericht der Tagesschau zufolge sicherte Insolvenzverwalter Michael Jaffé jetzt knapp 227 Millionen Euro für Wirecards Gläubiger. Das Geld hatte Wirecard auf Konten der Wirecard Bank geparkt, welche ihre Geschäfte nun nach und nach beenden soll.
Die Nachricht lässt Gläubiger des Finanzdienstleister einerseits auf Entschädigung hoffen, andererseits schuldet Wirecard seinen Gläubigern und Aktionären immer noch weit mehr als die bisher aus dem Insolvenzverfahren erlöste Summe von etwa einer Milliarde Euro. Bisher nicht geklärt ist auch die letztendliche Höhe der Insolvenzquote. Von der Wirecard Insolvenz Betroffene stehen vor weiteren ungeklärten Fragen - bislang ist nicht abzusehen, zu welchem Zeitpunkt Gläubiger die anstehenden Abschlagszahlungen erwarten können.
Ebenfalls involviert sind die Finanzprüfer der BaFin - sie froren die betroffenen Gelder 2020 ein und gaben sie anschließend wieder frei. Des Weiteren erklärte die BaFin die Wirecard Bank bislang nicht für insolvent. Sie wies diese allerdings dazu an, ihre Geschäfte nach und nach zu beenden. Die es zu keiner vollständigen Übernahme der Wirecard Bank kam, soll diese ab dem 1. Juli 2022 liquidiert werden. 1,6 Milliarden Euro lagen Berichten zufolge noch 2020 auf Konten der Wirecard Bank. Aus dieser Summe erwarten Gläubiger im Rahmen der Liquidation weitere Erlöse.
Ansprüche bestehen nicht nur im Insolvenzverfahren
Ob auch Investoren als Gläubiger von Wirecard im Insolvenzverfahren anzusehen sind, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht endgültig geklärt. Aktionäre machen zwar bislang den überwiegenden Teil der Forderungen gegen Wirecard aus, ob die meisten von ihnen ihre Forderungen allerdings im Zuge des Insolvenzverfahrens erfolgreich durchsetzen können, ist fraglich. Währenddessen bieten sich Aktionären auch andere Strategien, ihr durch den plötzlichen Kurssturz verlorenes Geld zurückzuverlangen. Immer mehr Anleger ziehen bspw. die Klage gegen Wirecards Wirtschaftsprüfer EY in Betracht - gerne informieren wir Sie auch hier zu Ihren Möglichkeiten.