Wann kann Unterhalt geändert werden?

Eine Unterhaltsänderung ist möglich bei wesentlichen Änderungen der Einkommensverhältnisse, der Bedürftigkeit oder der gesetzlichen Voraussetzungen.

Eine Änderung des Unterhalts ist möglich, wenn sich die finanziellen oder persönlichen Verhältnisse der Beteiligten erheblich verändern. Das betrifft insbesondere Einkommenssteigerungen oder -verluste, neue Unterhaltspflichten (z. B. durch Geburt weiterer Kinder), das Ende des Betreuungsbedarfs eines Kindes oder Veränderungen beim Bedarf des Unterhaltsberechtigten. Ein konkretes Beispiel: Ein Vater zahlt Kindesunterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle. Er verliert seinen Arbeitsplatz und kann nur noch ALG I beziehen. Da sich sein Einkommen deutlich reduziert hat, kann er beim Familiengericht eine Abänderungsklage einreichen. Das Gericht prüft, ob die neue finanzielle Situation eine Anpassung rechtfertigt. Ebenso kann ein Unterhaltstitel angepasst oder aufgehoben werden, wenn das unterhaltsberechtigte Kind eine Ausbildung mit eigenem Einkommen beginnt. Voraussetzung ist immer eine wesentliche und dauerhafte Veränderung, die glaubhaft belegt werden muss. Eine Anpassung erfolgt nicht automatisch – sie muss rechtlich angestoßen werden.