LG Landau - Fiat Chrysler Konzern wird für sittenwidrige Schädigung zur Rechenschaft gezogen
Halter von Wohnmobilen mit Fiat-Motoren sind die neuen Leidtragenden im Dieselskandal. Das LG Landau ebnet den Weg zum Erfolg für weitere Klagen im Dieselskandal.
Als einer der führenden Konzerne für die Herstellung von Wohnmobilmotoren hat sich Fiat Chrysler (heute: Stellantis) im Dieselskandal nicht mit Ruhm bekleckert. Wie im Jahr 2020 bekannt wurde, kommen in den produzierten Motoren des Konzerns illegale Abschalteinrichtungen zum Einsatz. Betroffen sind unterschiedliche Wohnmobiltypen aus den Produktionsjahren 2014 bis 2019.
Die Verhandlung vom 27.12.2021 wurde veranlasst, aufgrund der Klage eines Wohnmobilbesitzers der Marke Pilote - V 600 G mit einem 3.0 Liter Fiat Ducato Motor. Der Halter sieht sich durch eine illegal integrierte Abschalteinrichtung vom Hersteller getäuscht und forderte Schadensersatz. Die Funktionsweise der Abschalteinrichtung befähigt das Fahrzeug dazu den Abgasausstoß für einen bestimmten Zeitraum zu drosseln, sobald das Fahrzeug auf einem Prüfstand zur Abgasuntersuchung steht. Eine an den Prüfzyklus angepasste Motorensteuerung gibt somit weniger Schadstoffe frei, als der Motor im täglichen Straßenverkehr ausleitet. Damit wird das KFZ mit einer falschen und manipulierten Euronorm ausgezeichnet. Durch das Bekanntwerden der Täuschung von Fiat Chrysler an seinen Kunden, besteht für Halter mit betroffenen Fahrzeugen die Gefahr der Stilllegung oder enorme finanzielle Nachteile beim Weiterverkauf.
Das Gericht befand den Konzern der sittenwidrigen Schädigung für schuldig und verpflichtete den Motorenproduzent zur Zahlung von etwa 48.000€ zuzüglich Zinsen an die klagende Partei. Im Austausch für den Schadensersatz muss der Halter das Fahrzeug an den Händler zurückgeben.
Als Begründung legte das Gericht die finanzielle Bereicherung von FCA zum Nachteil seiner Kunden fest. Außerdem sei davon auszugehen, dass die hochrangige Managementebene von den illegalen Machenschaften im Konzern gewusst habe und trotz allem nichts dagegen unternommen habe.
Geschädigte Wohnmobilinhaber sollten jetzt reagieren und die Gelegenheit nutzen und rechtliche Schritte gegen den FCA Konzern einleiten, um sich vor weiteren Folgen des Dieselskandals zu schützen. Kontaktieren Sie unsere Rechtsanwälte und finden Sie zu Ihrem Recht.