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Urteilssammlung

LG Dessau bringt Gerechtigkeit für Wohnmobilbesitzer - Fiat Chrysler zu Schadensersatz verurteilt

Az. 4 O 315/21

Seit mittlerweile zwei Jahren ist auch Fiat Chrysler / Stellantis kein unbeschriebenes Blatt mehr im Abgasskandal. Nach Durchsuchungen der Büros des Konzerns in Frankfurt und weiteren Städten im Jahr 2020, ist klar, Fiat Chrysler hat gepfuscht.

Mit Bekanntwerden der Vorwürfe der deutschen Staatsanwaltschaft gegen den Konzern Stellantis - früher Fiat Chrysler - häufen sich die Klagen gegen den Motorenproduzenten. Der allgemeine Vorwurf: Der italienische Automobilhersteller habe im großen Stil Motoren mit rechtswidrigen Funktionen vertrieben. Besonders stark ist dabei der Wohnmobilsektor betroffen. Viele internationale Hersteller für Campingfahrzeuge beziehen Ihre Motoren von Fiat Chrysler.

Der in Dessau verhandelte Fall befasste sich mit einem von Knaus hergestellten Wohnmobil. Auch der deutsche Wohnwagenproduzent lässt sich unteranderem mit Motoren von Fiat beliefern und verbaut diese in einigen seiner Wohnmobilserien. Der Kläger leitete rechtliche Schritte gegen Stellantis ein und verlangte eine Entschädigung für den rechtswidrigen Vertrieb der Motoren, da er mit möglichen Folgen durch den manipulierten Motor in seinem Wohnmobil rechnen muss.

Typische Folgen für betroffene HalterInnen im Abgasskandal sind:

  • Wertverlust durch die allgemeine Bekanntheit der Motorenmanipulation von Fiat.
  • Schwerer Weiterverkauf des Fahrzeugs.
  • Stilllegung des Fahrzeugs

Warum wurden die Fiat Chrysler Motoren als rechtswidrig eingestuft?

Fiat hat seine Motoren so modifiziert, dass diese nach etwa 22 Minuten die Abgasnachbehandlung, welche bei Dieselfahrzeugen üblich ist, reduziert oder sogar abschaltet. Diese Zeitspanne verbringt ein Fahrzeug üblicherweise auf einem Prüfstand zur Emissionsmessung. Mit dieser Art der Motorensteuerung täuschte der Hersteller in Abgasprüfungen falsche Werte vor, die so im Straßenbetrieb nie vorkommen würden. Dort sind die Abgaswerte weitaus höher, sobald die Nachbehandlung gedrosselt wird. Genannt wird diese manipulative Motorensteuerung - Abschalteinrichtung.

Der richterliche Vorstand sah die Ansprüche des Klägers als begründet und sprach ihm Schadensersatz in Höhe von 42.964,84 Euro zu. Der betroffene Halter hat das im Jahr 2018 erworbene Fahrzeug an den Hersteller zurückzugeben und erhält im Austausch die gesamte Summe.

Sind Sie auch betroffen vom Abgasskandal?

Schnell handeln heißt die Devise. Schadensersatzansprüche verfallen häufig nach ein paar Jahren und dann wird es schwer gegen die Motorenhersteller rechtlich vorzugehen. Unsere AnwältInnen beraten Sie zu Ihren Chancen in einem Verfahren und setzen sich für Sie ein. Kontaktieren Sie uns und wir vereinbaren einen unverbindlichen Termin mit Ihnen.

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