Wirecard EY - Das Wichtigste Auf einen Blick
Durch den plötzlichen Absturz der Wirecard Aktie verlieren im Juni 2020 zahllose Investoren Ihr Geld. Kurz darauf verhaften die Behörden Ex-Wirecard-Chef Markus Braun, ein weiterer Verantwortlicher flüchtet.
Keine Spur bleibt von den 1,9 Milliarden Euro auf Treuhänderkonten, die Anlegern als Sicherheit dienen sollten.
Wirecards Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (EY) und die BaFin vernachlässigten jahrelang Ihre Pflichten und segneten die eklatant manipulierten Berichte Wirecards ab. Immer mehr Aktionäre fordern jetzt Schadensersatz von den Finanzprüfern.
Die Kanzlei LUTZ Rechtsanwälte in Stuttgart unterstützt Sie gerne dabei, Ihre Rechte im Wirecard-Skandal durchzusetzen. Um die Verjährung zu vermeiden, können Sie Ihre Ansprüche schon jetzt im Rahmen des Kapitalanlegermusterverfahrens gegen EY anmelden.
Inhaltsverzeichnis
Ihre Möglichkeiten im Wirecard-Skandal
Wirecard-Aktionären, die im Zuge des Skandals ihr Geld verloren haben, ist es durchaus geraten, mit der Entscheidung ob und wie man von den Verantwortlichen einen Schadensersatz einklagen möchte, nicht zu lange zu warten.
Denn: Die Ansprüche können bis Ende 2023 verjähren.
Klage gegen Ernst & Young
Wie Sie Ihre Rechte gegenüber EY durchsetzen können und warum sich die Klage lohnt, erfahren Sie hier.
Schadensersatz verlangen
Vorgehensweisen, Erfolgschancen und Hintergründe - alles zum Thema Schadensersatz im Wirecard-Skandal.
Wirecard News
Verfolgen Sie hier die neuesten Entwicklungen, Urteile und Nachrichten rund um den Wirecard EY Skandal.
Wirecard EY - Das ist passiert
Seit seiner Gründung an 1. Januar 1999 entwickelte sich die Wirecard AG rasant zu einem der größten deutschen Finanzdienstleistungsunternehmen. Auf Online-Zahlungen in Echtzeit spezialisiert, überholt das Unternehmen zu seinem Höhepunkt selbst die Deutsche Bank im Deutschen Aktienindex.
Die knapp 20-jährige Erfolgsgeschichte Wirecard zog über die Jahre mehr und mehr Investoren an. Noch Ende 2019 boomte das mittlerweile international tätige Unternehmen - ein Ende des Wachstums längst nicht in Sicht.
Doch ein genauerer Blick auf die Unternehmensgeschichte, sowie die auffallend geringe Transparenz bei den Bilanzen konnten schon hier skeptisch machen.
Insolvenz und Absturz der Wirecard-Aktie
Die Erfolgsgeschichte von Wirecard kommt am 18.06.2020 zu einem abrupten Ende. Ernst & Young, Abschlussprüfer der Wirecard AG gibt bekannt, dass für 1,9 Milliarden Euro, die laut Konzernabschluss auf Treuhandkonten liegen sollten, keine ausreichenden Prüfungsnachweise vorhanden sind.
Die Folgen für Anleger sind drastisch. In kürzester Zeit meldet die Wirecard AG aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz an. Der damit einhergehende Absturz der Wirecard-Aktie bedeutet für Investoren einen beinahe vollständigen Verlust ihrer Anlagen.
Neben den für den Betrug verantwortlichen Wirecard Mitarbeitern sind auch die zuständigen Wirtschaftsprüfer eine Erklärung schuldig. Über Jahre testierte EY die manipulierten Bilanzen Wirecards, ohne die Öffentlichkeit über die zahlreichen Auffälligkeiten zu informieren. Auch die BaFin sah immer wieder zu, wie Wirecard mit irreführenden Berichten und Geldern auf nicht existierenden Konten den Markt manipulierte.
Ernst & Young mit Finanzprüfung von Wirecard betraut
Bereits im Juni 2008 sah sich die Wirecard AG Vorwürfen ausgesetzt, den Markt zu manipulieren und in Berichten falsche Tatsachen vorzutäuschen. Verantwortung für die zukünftige Prüfung und Überwachung der Wirecard AG sollen nun Wirtschaftsprüfer EY (Ernst & Young GmbH) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) übernehmen.
Der Wirecard-Boom geht weiter - trotz immer wiederkehrenden Vorwürfen und Ungereimtheiten berichtet weder EY noch die BaFin von den Missständen im Unternehmen. Als der Druck auf die Finanzprüfer weiter wächst, beauftragt die BaFin eine Sonderuntersuchung für Wirecard. Um gegen die zahlreichen Betrugs- und Manipulationsvorwürfe vorzugehen, schaltet Wirecard selbst zusätzlich die KPMG ein. Als unabhängiger Wirtschaftsprüfer soll das Unternehmen mit den Zweifeln an Wirecards Glaubwürdigkeit aufräumen.
KPMG jedoch, widerlegt nicht wie erwartet die Anschuldigungen an Wirecard, sondern stößt auf immer mehr Auffälligkeiten, welche unter der Prüfung von EY jahrelang unaufgedeckt blieben. Zudem stellt sich heraus, dass die Sonderuntersuchung bei der BaFin einem einzigen Mitarbeiter zugewiesen wurde, welcher alleine mit der Aufgabe, den internationalen Konzern zu überprüfen völlig überfordert war.
Wirecard EY Skandal: Ihre Experten bei LUTZ Rechtsanwälte
In der Kanzlei LUTZ Rechtsanwälte vertreten wir seit vielen Jahren erfolgreich Einzelpersonen gegen Großkonzerne. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihr Recht auf Schadensersatz im Wirecard EY Skandal durchzusetzen. Dabei gehen wir stets auf Ihre Wünsche ein, nehmen uns viel Zeit und betreuen Sie persönlich und engagiert durch den gesamten Prozess.
Gerne beraten wir zu den Themen:
- Klage gegen EY (Ernst & Young GmbH)
- Klage gegen BaFin
- Schadensersatz - Erfolgschancen & Höhe
- Sammelklage / KapMuG Verfahren gegen EY
- DSW Stiftung
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Aktuelle Entwicklungen im Wirecard-Skandal
KapMuG Verfahren gegen EY und Wirecard
Für einen Schadensersatz ist zwar nach wie vor die individuelle Klage erforderlich, wer damit aber noch abwarten will, hat die Möglichkeit seine Ansprüche bereits jetzt im Rahmen des Kapitalanlegermusterverfahrens anzumelden.
Der Vorteil: Die Anmeldung wirkt verjährungshemmend. Das bedeutet, dass die Verjährungsfrist für Schadensersatzansprüche erst nach Ablauf des KapMuG Verfahrens zu laufen beginnt.
Doch auch hier ist Eile geboten: Die Anmeldefrist beträgt 6 Monate nach Start des Verfahrens. Selbstverständlich halten wir Sie auch weiterhin über den Stand des KapMuG Verfahrens auf dem Laufenden.
Die Vorteile des KapMuG Verfahrens:
- Kostengünstige und vereinfachte Anmeldung der Ansprüche auch ohne Rechtsschutzversicherung
- Auch für Kleinstanleger mit geringerem Schaden geeignet
- Keine zusätzlichen Beweisaufnahmen nach Ablauf des Verfahrens nötig
- Geringeres Kostenrisiko für Kläger
- Verzögert die Verjährung bis zum Ende des KapMuG Verfahrens
Wichtig: Die Anmeldung zum KapMuG Verfahren ersetzt nicht die individuelle Klage.
Sie sind an dem Kapitalanleger Musterverfahren interessiert? Dann nutzen sie das folgende Formular, gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihre Ansprüche schon jetzt anzumelden.
Häufige Fragen und Antworten zum Wirecard EY Skandal
Warum lohnt sich die Klage gegen EY und nicht gegen Wirecard?
Die Wirecard AG selbst stellt aufgrund mangelnder Zahlungsfähigkeit kein sinnvolles Ziel für Schadensersatzklagen mehr dar. Das Unternehmen meldete Anfang 2020 Insolvenz an.
Wirecards Wirtschaftsprüfer EY hingegen ist nach wie vor solvent und ist aufgrund vieler Umstände für den Skandal - und somit den Schaden, den Anleger davontragen mussten - mitverantwortlich.
Kostenrisiko reduzieren - wie geht das?
Es haben im Wirecard EY Skandal bereits mehrere Prozesskostenfinanzierer Ihre Zusagen gegeben. Beteiligungen von bis zu 20% sind keine Seltenheit. Liegt eine Rechtsschutzversicherung vor, bieten sich weitere Möglichkeiten zur Kostendeckung. Sprechen Sie uns an, gerne beraten wir Sie zu Ihrer individuellen Situation.
Woraus besteht die Rechtsgrundlage gegen EY?
Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hatte über Jahre gefälschte Konzernabschlüsse Wirecards bestätigt und die Öffentlichkeit nicht über die augenscheinlichen Widrigkeiten informiert. Durch dieses Handeln (vorsätzlich sittenwidrige Täuschung) macht sich EY u.a. im Sinne von § 826 BGB schuldig und ist Anlegern gegenüber zu einem Ersatz ihres Schadens verpflichtet.
Gibt es eine Haftungsbegrenzung für EY?
Nein, gegenüber Wirecard-Anlegern besteht für Ernst & Young keinerlei gesetzliche Haftungsbeschränkung. Die lediglich zwischen der Wirecard AG und EY geltende Haftungsbeschränkung von 4 Millionen Euro ist für individuelle Kläger nicht von Belang.
Wie berechnen sich die Anwaltskosten?
Bereits jetzt gibt es für Betroffene kostengünstige Möglichkeiten, mit geringem Risiko gegen die Verantwortlichen Akteure vorzugehen. Wir unterstützen Interessierte so bspw. bei der Anmeldung zu einer Sammelklage im Rahmen des KapMuG-Verfahrens gegen Wirecard und EY. Da hier viele Klagen gebündelt werden, um die Fragestellungen zu klären, die alle Fälle betreffen, sinkt das Kostenrisiko für den Einzelnen.
Generell richten sich die Kosten für Kläger nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz. Die Vergütung ist jedoch auch abhängig vom Streitwert, also der Schadenshöhe, in Ihrem persönlichen Fall. Im Unterliegensfall bestehen die Kosten aus den Anwaltskosten und den Gerichtskosten. Sollten Sie über eine Rechtsschutzversicherung verfügen, kann sich das Kostenrisiko u.U. noch einmal deutlich reduzieren.
Ich habe meine Aktien verkauft - bestehen dennoch Schadensersatzansprüche?
Ja, ob sie Ihre Wertpapiere bereits verkauft haben, oder dies noch tun mindert Ihre Ansprüche nicht. Es ist allerdings zu beachten, dass die aus dem Verkauf entstandenen Erlöse in die Berechnung Ihres Schadens durch den Wirecard Skandal einfließt.
Welche Investitionen kann man geltend machen?
Generell können Wirecard Anleger für jegliche Aktien, Anleihen oder Derivate des Unternehmens, die durch den Skandal an Wert verloren haben, einen Schadensersatz fordern.
Es besteht lediglich ein zeitlicher Rahmen - für Investitionen vor dem 01.01.2010 oder nach dem 22.06.2020, können Sie keine Schadensersatzansprüche mehr anmelden.
Kann man auch ohne einen Anwalt Schadensersatz verlangen?
Theoretisch ja. Die Erfolgschancen bei selbstständigen Klagen sind allerdings verhältnismäßig gering und verbunden mit einem Aufwand, der gerne unterschätzt wird. Schreiben zur Anmeldung von Schadensersatzansprüchen müssen diversen Anforderungen gerecht werden - größte Sorgfalt und Kenntnisse zu den entsprechenden Rechtsgebieten sind hier erforderlich.
Deswegen empfiehlt es sich, im Rechtsstreit gegen Ernst & Young, die BaFin oder auch Wirecard selbst einen spezialisierten Rechtsanwalt zu beauftragen.
Für wen lohnt sich eine Klage gegen die BaFin?
Die größten Erfolgschancen bestehen derzeit für Klagen gegen Ernst & Young, weshalb sich dieser Weg für die meisten Anleger empfiehlt. Wer allerdings aus persönlichen oder sonstigen Gründen nicht gegen EY vorgehen möchte, hat immer noch die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche gegen die BaFin anzumelden.
Es gehen derzeit immer mehr Klagen gegen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein. Die Rechtsgrundlage besteht mitunter aus § 839 BGB: "(1) Verletzt ein Beamter vorsätzlich oder fahrlässig die ihm einem Dritten gegenüber obliegende Amtspflicht, so hat er dem Dritten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen."
Wie lässt sich der Schaden berechnen?
Der Schaden, der Ihnen im Wirecard Skandal entstanden ist, wird im Verfahren durch den Streitwert beschrieben. Dieser besteht aus der Summe des Ankaufswertes Ihrer Aktien, Anleihen, Derivate etc. sowie ggf. hinzugezahlter Provisionen. Auch Ihre Erwerbskosten sind hier zu berücksichtigen. Sollten Sie Ihre Wertpapiere bereits verkauft haben, müssen Sie Ihre Nettoerlöse aus den Verkäufen angeben. Diese Profite werden in der Berechnung Ihres Schadens abgezogen. Auch bereits ausbezahlte Dividenden wiederum können den Gesamtschaden geringer ausfallen lassen.
Wie funktioniert das KapMuG Verfahren gegen EY?
Das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetze (KapMuG) bietet die Grundlage für ein auch oft als Sammelklage bezeichnetes Verfahren gegen das Unternehmen EY (Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) und die Wirecard AG.
Hier soll geklärt werden ob und wie bei beiden Unternehmen gegen deren Publizitätspflichten verstoßen wurde. Das Gericht untersucht u.a. inwieweit die öffentliche Wahrnehmung der finanziellen Zustände im Unternehmen manipuliert wurde und ob die Geschäftsberichte Wirecards gefälscht wurden.
Auch die Verpflichtung von EY auf Schadensersatz für Anleger wird im Rahmen des KapMuG Verfahrens aufgeklärt.
Für das Verfahren werden bisher bestehende Klagen gegen die beiden Akteure gebündelt, um grundsätzliche Rechtsfragen zu klären, die alle Fälle gleichermaßen betreffen.
Der aus dem Verfahrende hervorgehende Musterentscheid bildet eine Basis für zukünftige Klagen, die den Prozess erheblich vereinfacht. Die Gerichte müssen so die Pflichtverletzung der Konzerne nur einmal feststellen - nachfolgende Prozesse einzelner Kläger klären dann nur noch die übrigen Detailfragen (Höhe der Schadensersatzsumme etc.).
Sollte ich direkt klagen oder am KapMug-Verfahren teilnehmen?
Die Anmeldung zum KapMuG-Verfahren ist zwar ein sinnvoller Weg, gegen die Verjährung seiner Ansprüche vorzugehen, sie ersetzt die individuelle Klage jedoch nicht.
Im Zuge der Sammelklage prüft das Gericht lediglich allgemeine Gesichtspunkte bezüglich der Verstöße von Wirecard und EY, wie bspw. ob EY bei der falschen Testierung vorsätzlich gehandelt hat.
Ist das Verfahren erfolgreich sind diese Fragen rechtlich bindend beantwortet und müssen in zukünftigen Klagen nicht mehr behandelt werden. Geschädigte müssen aber dennoch die Klage erheben, um ihre individuellen Schadensersatzsprüche gerichtlich prüfen zu lassen.