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Wirecard EY Schadensersatz

Holen Sie sich Ihr Geld zurück!

Wirecard und seine Wirtschaftsprüfer führten Aktionäre über Jahre in die Irre. Die Pflichtverletzungen von EY - Wirecards Abschlussprüfer - eröffnen Anlegern nun die Chance sich ihr Geld zurückzuholen.

Schon jetzt gibt es für Anleger mehrere Möglichkeiten, auf Schadensersatz zu klagen. Zudem können Betroffene Ihre Ansprüche kostengünstig im Rahmen einer Sammelklage anmelden, um die Verjährung zu vermeiden.

Gleich beraten lassen unter:

Geld zurück durch Schadensersatz im Wirecard-Skandal
Morakot - stock.adobe.com

So kam es zum Finanzskandal

2019 beauftragte Wirecard unabhängige Wirtschaftsprüfer der KPMG, um die immer lauter werdenden Betrugsvorwürfe aus dem Weg zu räumen. Die KPMG deckte jedoch wider Erwarten zahlreiche Ungereimtheiten in den Wirecard-Berichten auf. Der Druck auf den Finanzdienstleister, sowie dessen Abschlussprüfer EY wächst.

Im Juni 2020 verweigert EY erstmals das Testat - 1,9 Milliarden Euro Bankguthaben auf Treuhandkonten existieren aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Nun wird klar: Wirecard fälschte seine Bilanzen und das vermutlich schon seit Jahren. Es kommt zu einem drastischen Absturz der Wirecard-Aktie - der Konzern meldet kurz darauf Insolvenz an.

Für viele Anleger war Wirecard lange ein Hoffnungsträger im FinTech Bereich. Das auf Online-Zahlungsprozesse spezialisierte Unternehmen wuchs trotz vereinzelter Betrugsvorwürfe zu einem international agierenden Konzern und verdrängte zu seinem Höhepunkt sogar die Deutsche Bank im DAX.

Der Schaden durch den plötzlichen Absturz der Wirecard-Aktie ist immens. Bei der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz haben sich mittlerweile über 30.000 geschädigte Anleger gemeldet. Insgesamt ist der Schaden bereits jetzt auf mehr als 1,5 Milliarden Euro zu schätzen.

Update 05.05.2022: Wirecard Bilanzen aus den Jahren 2017 und 2018 sind nichtig - so entschied nun das Landgericht München in einem aktuellen Zivilverfahren. (Zum Urteil) In der Folge sind so ebenfalls die Dividendenbeschlüsse beider Jahre ungültig. Der Hintergrund: Zuständige Wirecard-Manager hatten die Bilanzen durch Scheinbuchungen bewusst geschönt - die Wirecard Bilanzen wurden dadurch in Milliardenhöhe verfälscht.

In der Folge könnten mitunter Dividenden von Anlegern zurückgefordert werden, es eröffnen sich allerdings auch neue Möglichkeiten im Insolvenzverfahren. Gerne beraten wir Sie zu Ihrer Situation.

Schadensersatz für Aktionäre möglich

In der Regel haben Aktionäre die durch Kursschwankungen entstandenen Verluste selbst zu tragen. Im Fall Wirecard stehen die Dinge jedoch anders.

Denn: Der Schaden entstand u.a. durch den bewussten Betrug innerhalb des Unternehmens und durch die Tatsache, dass Wirecards Wirtschaftsprüfer über Jahre "ins Blaue hinein" testierten, ohne auf die Unstimmigkeiten in den Berichten hinzuweisen. Das ließ Investoren in dem Glauben, jeglicher Verdacht auf Betrug sei unbegründet und bei der Erfolgsgeschichte des deutschen Zahlungsdienstleisters sei längst kein Ende in Sicht.

Diese Handlungen machen die Beteiligten mitverantwortlich für den Verlust tausender Aktionäre. Rechtlich gibt es für sie gute Chancen, einen Schadensersatz zu erhalten.

Schon jetzt sieht sich Wirtschaftsprüfer EY mit zahlreichen Schadensersatzklagen konfrontiert. Aufgrund von Wirecards Insolvenz stellt EY als zahlungsfähigeres Unternehmen momentan das sinnvollste Ziel für Klagen dar.

Sie als Betroffene haben jetzt mehrere Möglichkeiten. Im Folgenden klären wir für Sie, wie die Optionen derzeit aussehen und was es beim Thema Schadensersatz im Wirecard-Skandal zu beachten gilt. Sie haben eine Frage? Gerne stehen wir Ihnen beratend und unterstützend zur Verfügung.

Schadensersatz von Wirecard & EY: Ihre Experten bei LUTZ Rechtsanwälte

In der Kanzlei LUTZ Rechtsanwälte vertreten wir seit vielen Jahren erfolgreich Einzelpersonen gegen Großkonzerne. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Ihr Recht auf Schadensersatz im Wirecard EY Skandal durchzusetzen. Dabei gehen wir stets auf Ihre Wünsche ein, nehmen uns viel Zeit und betreuen Sie persönlich und engagiert durch den gesamten Prozess.

Gerne beraten wir zu den Themen:

  • Schadensersatz - Erfolgschancen & Höhe
  • Klage gegen EY (Ernst & Young GmbH)
  • Klage gegen BaFin
  • Sammelklage / KapMuG Verfahren gegen EY
  • DSW Stiftung

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Wirecard-Skandal - Wer schuldet Schadensersatz?

In erster Linie ist die Wirecard AG selbst für den Finanzskandal und die zusammenhängenden Verluste verantwortlich. Da Wirecard jedoch mittlerweile Insolvenz angemeldet hat und für den entstandenen Schaden kaum noch aufkommen kann, eignet sich das Unternehmen in den meisten Fällen nicht mehr als primärer Anspruchsgegner.

Innerhalb von Wirecard gelten Markus Braun und Jan Marsalek als die Hauptverantwortlichen für den Betrug. Gegen Braun - zwischenzeitlich in Untersuchungshaft genommen - und Marsalek, welcher nach Bekanntwerden des Skandals flüchtete, laufen bereits mehrere Schadensersatzklagen. Nachteilig an dieser Strategie ist, dass Klagen gegen die Wirecard-Vorstände zwangsläufig nur auf deren Privatvermögen zurückgreifen können. Auch bei beträchtlichen Vermögenswerten und eventuellen Zusatzversicherungen ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass auf diesem Klageweg alle Betroffenen eine Entschädigung erhalten können.

Weitere Optionen: BaFin und Beraterhaftung

Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht sich einigen Vorwürfen im Wirecard-Skandal ausgesetzt. Die Finanzprüfer waren ebenfalls mit der Überwachung der Wirecard AG beschäftigt und sollen hier wie auch EY nachlässig, im schlimmsten Fall sogar vorsätzlich agiert haben. Es besteht der Verdacht, dass Mitarbeiter der BaFin mit einem Absturz der Wirecard Aktie rechneten und entsprechende Informationen bewusst nicht publik machten.

Beraterhaftung: Wer außerdem nach Veröffentlichung des KPMG-Gutachtens Wirecard-Aktien über Berater kaufte, könnte diese auf Schadensersatz verklagen, da Berater hier bereits auf die Probleme innerhalb von Wirecard hätten hinweisen sollen.

Update: Neues Urteil zur Beraterhaftung - Sparkasse muss über 43.000 Euro Schadensersatz wegen Falschberatung zahlen. (LG Chemnitz, 03.05.2022, Az. 6 O 598/21) - Alle Details hier.

EY als Hauptanspruchsgegner

Immer mehr Anleger machen mittlerweile Schadensersatzansprüche gegenüber Wirecards Abschlussprüfer, der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY) geltend.

EY war seit Anfang 2012 mit der Finanzprüfung von Wirecard betraut und testierte dessen Berichte Jahr für Jahr uneingeschränkt. Dass Wirecard seine Bilanzen erst seit 2019 - dem Jahr in welchem EY erstmals das Testat verweigerte - fälschte, ist eher unwahrscheinlich. Untersuchungen der KPMG zeigen, dass EY die Unzulänglichkeiten leicht hätte erkennen können.

EY's nachlässiger Umgang mit den Wirecard-Berichten stellt eine drastische Verletzung der Prüfungspflichten dar und führte für Aktionäre letztendlich zu Verlusten in Milliardenhöhe.

Zusätzlich steht der Vorwurf im Raum, EY hätte seine Prüfungsaufgabe nicht nur fahrlässig ausgeführt, sondern die betrügerischen Angaben seitens Wirecard bewusst zugelassen. Wenn EY hier vorsätzlich gehandelt hat, steigen die Chancen, einen Schadensersatz von dem Unternehmen zu erhalten.

Erste Prüfungen der Arbeit von EY im Wirecard-Skandal fielen äußerst unvorteilhaft für das Unternehmen aus. Derzeit gibt es mehrere Möglichkeiten, gegen EY vorzugehen: Anlegerschützer der DSW bieten Aktionären die kostenlose Teilnahme an einer Stiftung an, welche EY Global zu einem Vergleich bewegen soll (mehr dazu hier). Außerdem wurde am LG München bereits eine Sammelklage im KapMuG-Verfahren eingeleitet. Folgend erläutern wir die möglichen Strategien.

Diese Strategien gibt es:

1. Individuelle Klage

Sofern Sie mit Wirecard-Wertpapieren oder zusammenhängenden Investitionen (ETFs, Derivate, Anleihen) einen Verlust gemacht haben, können Sie die dafür verantwortlichen Parteien auf Schadensersatz verklagen. Ihre Ansprüche lassen sich auch dann noch geltend machen, wenn Sie die entsprechenden Anteile bereits wieder verkauft haben. Gegen wen Sie klagen, bleibt Ihnen hier selbst überlassen.

Die Einzelklage lohnt sich insbesondere auch für Betroffene, die Wert auf Diskretion legen und Ihre Daten nicht wie im Rahmen einer Sammelklage mit anderen Klägern teilen möchten.

2. Sammelklage über KapMuG-Verfahren

Das LG München hat mittlerweile ein Musterverfahren gegen EY in die Wege geleitet. Wer mit der Klage noch abwarten will, kann sich hier bereits jetzt über einen Anwalt anmelden und die Verjährung dadurch verzögern. Nach erfolgreichem Abschluss des Verfahrens lässt sich dann mit erhöhter Rechtssicherheit klagen.

3. Schadensersatz über DSW Stiftung

Anlegerschützer der DSW wollen mit einer neuen Stiftung nach niederländischem Recht eine schnelle Entschädigungslösung für Wirecard-Anleger bieten. Diese Strategie ermöglicht es, europaweit zu agieren und nicht nur gegen EY Deutschland, sondern EY Global vorzugehen. Der Fokus der Stiftung ist es, EY Global zu einem Vergleich mit den geschädigten Anlegern zu bewegen.

Wichtig: Wer bereits anderweitig gegen Wirecard oder EY klagt, kann an der Stiftung nicht mehr teilnehmen. Anders herum kann es für Teilnehmer an der Stiftung schwierig werden, auf anderem Wege einen Schadensersatz zu verfolgen. Infos zu den Vor- und Nachteilen der Stiftung finden Sie hier.

KapMuG - Schadensersatzansprüche verjährungshemmend anmelden

Das oft als Sammelklage bezeichnete Kapitalanlegermusterverfahren ersetzt die Einzelklage zwar nicht vollständig, wer seine Ansprüche hier schon jetzt anmeldet, genießt jedoch einige Vorteile und kann nach erfolgreichem Abschluss des Verfahrens mit höherer Rechtssicherheit klagen.

Vorteile des KapMuG-Verfahrens:

  • Verzögert die Verjährung bis zum Ende des KapMuG Verfahrens
  • Kostengünstige und vereinfachte Anmeldung der Ansprüche auch ohne Rechtsschutzversicherung
  • Auch für Kleinstanleger mit geringerem Schaden geeignet
  • Keine zusätzlichen Beweisaufnahmen nach Ablauf des Verfahrens nötig
  • Geringeres Kostenrisiko für Kläger

Vor allem die Möglichkeit, Ansprüche bis zum Ende des Verfahrens verjährungshemmend anzumelden, dürfte für viele Kläger interessant sein. Der Nachteil des KapMuG Verfahrens ist hauptsächlich die lange Dauer. Mindestens fünf Jahre soll das Verfahren voraussichtlich dauern.

Darum geht es im KapMuG-Verfahren

In München steht nun das Musterverfahren gegen EY und Wirecard in den Startlöchern. Die Frist zur Anmeldung beträgt sechs Monate. Folgende Themen werden in dem Verfahren geklärt:

  • Besteht Schadensersatzpflicht für EY?
  • In welchem Maße hat Markus Braun Wirecards finanzielle Situation falsch dargestellt?
  • Inwieweit wurden Geschäftsberichte gefälscht?
  • Wusste Wirecard bereits 2015, dass die angeblich auf Treuhandkonten vorhandenen Gelder nicht existieren?
  • Können Wirecard-Anleger Schadensersatz für ihre Verluste verlangen?

Wichtig: Die Anmeldung zum KapMuG Verfahren ersetzt nicht die individuelle Klage.

Sie wollen Ihre Ansprüche im KapMuG Verfahren verjährungshemmend anmelden? Dann nutzen sie das folgende Formular. Gerne unterstützen wir Sie dabei, zu Ihrem Recht zu kommen.

Anmeldung zum KapMuG-Verfahren gegen EY

Wir setzen uns nach Erhalt Ihrer Daten mit Ihnen in Verbindung und besprechen die weitere Vorgehensweise.

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Die Rechtsgrundlagen für Schadensersatzansprüche

Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft spielte als Abschlussprüfer Wirecards eine wichtige Rolle im Betrugsskandal um den Finanzdienstleister. Die rechtliche Grundlage für Schadensersatzansprüche gegen EY besteht u.a. aus § 332 Abs. 1 HGB: 

§ 332 Abs. 1 HGB:

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer als Abschlußprüfer oder Gehilfe eines Abschlußprüfers über das Ergebnis der Prüfung eines Jahresabschlusses, eines Einzelabschlusses nach § 325 Abs. 2a, eines Lageberichts, eines Konzernabschlusses, eines Konzernlageberichts einer Kapitalgesellschaft oder eines Zwischenabschlusses nach § 340a Abs. 3 oder eines Konzernzwischenabschlusses gemäß § 340i Abs. 4 unrichtig berichtet, im Prüfungsbericht (§ 321) erhebliche Umstände verschweigt oder einen inhaltlich unrichtigen Bestätigungsvermerk (§ 322) erteilt.

Bezüglich der Schutzwirkung zugunsten Dritter wird zudem auch § 311 Abs. 3 BGB relevant:

"Ein Schuldverhältnis mit Pflichten nach § 241 Abs. 2 kann auch zu Personen entstehen, die nicht selbst Vertragspartei werden sollen. Ein solches Schuldverhältnis entsteht insbesondere, wenn der Dritte in besonderem Maße Vertrauen für sich in Anspruch nimmt und dadurch die Vertragsverhandlungen oder den Vertragsschluss erheblich beeinflusst."

Auch auf Basis des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes muss EY womöglich für den entstandenen Schaden haften. § 1 Abs. 1 Nr. 1 KapMuG besagt, dass Schadensersatz leisten muss, wer falsche oder irreführende Kapitalmarktinformationen verbreitet, oder die Veröffentlichung wichtiger Informationen unterlässt.

Des Weiteren ist auch § 823 Abs. 2 BGB relevant. Demnach ist zu Schadensersatz verpflichtet, wer

"...gegen ein den Schutz eines anderen bezweckendes Gesetz verstößt. Ist nach dem Inhalt des Gesetzes ein Verstoß gegen dieses auch ohne Verschulden möglich, so tritt die Ersatzpflicht nur im Falle des Verschuldens ein."

Auch § 826 BGB wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung kommt in Frage. Schadensersatzansprüche bestehen demnach dann, wenn etwaige Bestätigungsvermerke einerseits falsch sind und die Zuständigen zudem bei der Prüfung nachlässig waren.

Wie hoch kann der Schadensersatz ausfallen?

Wie hoch die Entschädigung für Wirecard-Anleger bei erfolgreicher Klage ausfällt, ist in jedem Fall unterschiedlich. In erster Linie ist dies abhängig davon, wie viel Geld jeweils investiert wurde - hat man durch rechtswidrige Handlungen anderer Akteure Geld verloren, müssen die Verantwortlichen für den entstandenen Verlust aufkommen. Für die Berechnungen des genauen Schadensersatzes im Wirecard-Skandal gibt es mehrere Möglichkeiten. So können Anleger bspw. ihre Aktien und Wertpapiere wieder abgeben und im Gegenzug den ursprünglichen Kaufpreis zurückfordern.

Hinweis: Auch für bereits verkaufte Investitionen bestehen noch Schadensersatzansprüche!

Eine weitere Möglichkeit ist, den fiktiven Preis zu ermitteln, welcher sich bei korrekten Angaben seitens Wirecard und Wirtschaftsprüfer EY ergeben hätte. Der Schaden besteht dann aus der Differenz dieses geschätzten Wertes und dem was tatsächlich für die Wertpapiere gezahlt wurde.

Welche Fristen gibt es?

Wer im Wirecard Skandal Geld verloren hat und sich dieses auf rechtlichem Wege wieder zurückholen will, muss sich an etwaige Fristen halten, denn:

Ansprüche auf Schadensersatz können verjähren. Frühestens ist dies für Betroffene 3 Jahre nach Bekanntwerden des Skandals der Fall - also im Juni 2023. Jedoch sollten sich geschädigte Anleger nicht zu viel Zeit lassen, denn die korrekte Vorbereitung und Planung von Schadensersatzklagen nimmt zusätzliche Zeit in Anspruch.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, seine Ansprüche schon jetzt verjährungshemmend anzumelden. Wer sich an einer Sammelklage gegen Wirecard & EY beteiligt (KapMuG-Verfahren), für den fängt die Verjährungsfrist erst nach Abschluss dieses Verfahrens an zu laufen.

Ihre Chance: Geld zurück durch Schadensersatz

Laut Angaben der DSW hatten die bei ihnen registrierten Anleger pro Kopf durchschnittlich ca. 35.000 Euro in Wirecard oder zusammenhängende Wertpapiere investiert. Der Skandal, der sich aus dem Bekanntwerden des jahrelangen Betrugs des Finanzdienstleisters entwickelte, führte für viele zu einem Totalverlust Ihrer Investition. Der einzige Lichtblick: Es besteht die Möglichkeit, sich auf rechtlichem Wege sein Geld zurück zu holen.

Deshalb lohnt sich die Klage:

  • Schadensersatz auch für bereits verkaufte Wertpapiere möglich
  • Vielseitige Optionen, mit geringem Kostenrisiko zu klagen
  • Auch für Kleinstanleger sinnvolle Möglichkeiten zur Entschädigung

Schadensersatz ist möglich für:

  • Wirecard Aktien: WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060
  • Fonds: Diverse Indexfonds und ETFs hatten Wirecard in ihrem Portfolio
  • Anleihen: WKN: A2YNQ5 / ISIN: DE000A2YNQ58
  • auf Wirecard-Aktien basierende Derivate

Hinweis: Dies gilt nur, sofern Sie die Wertpapiere vor dem Bekanntwerden des Wirecard-Skandals erworben haben. Sollten Sie nach der Veröffentlichung der KPMG Untersuchung von Wirecard (28.04.2020) entsprechende Aktien über Berater gekauft haben, kommt zusätzlich ein Schadensersatz im Zuge der Beraterhaftung infrage.

Die Erfolgsaussichten

Wie hoch die Erfolgschancen stehen, hängt einerseits davon ab, gegen wen sich die Klage richtet, andererseits davon, welche Strategie Anwälte verfolgen. Nach Ansicht von Experten stehen die Chancen besonders gut, von Wirecards Wirtschaftsprüfer EY einen Schadensersatz zu erhalten.

EY hätte das uneingeschränkte Testat nicht erteilen dürfen, ohne die entsprechenden Belege für Wirecards angeblich existierende Guthaben und Bankkonten vorgelegt bekommen zu haben. EYs Bestätigung der offensichtlich manipulierten Konzernabschlüsse Wirecards waren schlichtweg falsch, wofür sich der Wirtschaftsprüfer nun verantworten muss.

Dass die diversen Auffälligkeiten EY allein aus Fahrlässigkeit entgingen erscheint fragwürdig - eine unabhängige Untersuchung der KPMG machte deutlich, wie offensichtlich die Manipulationen im Hause Wirecard waren. Der Verdacht auf bewusstes, also vorsätzliches Handeln von EY steht im Raum. Kann dieser belegt werden, steigen auch die Erfolgschancen für Schadensersatzklagen.

Das Oberlandesgericht München bekräftigte Anleger zuletzt, indem es die vorschnellen Entscheidungen einer niedrigeren Instanz kritisierte. Das LG München hatte zuvor einige Klagen gegen EY abgewiesen. Das OLG bemängelte die Prüfung dieser Fälle als oberflächlich und veranlasste ein Sachverständigengutachten, um die Fälle erneut zu prüfen. Auch der Sammelklage nach dem Kapitalanlegermusterverfahrensgesetz (KapMuG) gegenüber äußerte sich das Gericht positiv.

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FAQ zum Schadensersatz von Wirecard und EY

Welche Schäden sind Fondsanlegern entstanden?

Je nach dem, wo investiert genau investiert wurde, kann auch bei der Investition in Aktienfonds ein erheblicher Schaden entstanden sein. Bestimmte Fonds hatten Wirecard höher gewichtet als andere - im DAX machte Wirecard bspw. nur etwa 1% des Gesamtanteils aus. Hier dürfte sich Skandal um Wirecard kaum auf Investoren ausgewirkt haben. Bei aktiv gemanagten Fonds kann dies allerdings wieder anders aussehen. Auch im TecDax machte Wirecard einen höheren Anteil von etwa 10% aus.

Wie erhalte ich als Käufer von Anleihen oder Zertifikaten eine Entschädigung?

Anleihekäufer haben Sie zum Einen die Möglichkeit, Ihre Ansprüche im Insolvenzverfahren gegen Wirecard direkt geltend zu machen. Zuletzt hatte Wirecards Insolvenzverwalter Michael Jaffé ca. 227 Millionen Euro für Gläubiger gesichert, zu denen Sie als Käufer von Anleihen ebenfalls zählen. Da die Ansprüche aller Gläubiger allerdings weit höher sind, kommt für Anleihekäufer ein rechtliches Vorgehen gegen Ernst & Young in Frage. Diese Strategie findet außerhalb des Insolvenzverfahrens statt - Anleger müssen hier selbstständig klagen.

Als Käufer von Wirecard-Zertifikaten sind Sie wiederum nicht Gläubiger von Wirecard selbst, sofern die Zertifikate bspw. bei einer Bank gekauft wurden. Ansprüche auf Schadensersatz können für Käufer von Zertifikaten aus der Beraterhaftung hervorgehen. Falls die Zertifikate auf den Hinweis eines Anlageberaters hin gekauft wurde, kann dieser zu einem Schadensersatz verpflichtet sein. Mittlerweile ist bereits ein entsprechendes Urteil eingegangen, welches die Sparkasse aufgrund falscher Beratung zu einer Entschädigung verpflichtet (zum Urteil).

Was sind die Voraussetzungen für den Schadensersatz?

Zum Einen ist es relevant, wann die entsprechenden Wertpapiere gekauft wurden. Es kann aktuell davon ausgegangen werden, dass Schadensersatzansprüche für Käufe im Zeitraum von Juli 2012 bis Juni 2020 bestehen. Es können hier jedoch noch keine verbindlichen Aussagen getroffen werden - die Umstände können von Fall zu Fall variieren.

Ist ein Schadensersatz trotz Verkauf der Aktien möglich?

Ja, eine Entschädigung ist dennoch möglich. Für Ihren Anspruch auf Schadensersatz ist unerheblich, ob Sie die Wertpapiere bereits verkauft haben oder nicht. Lediglich für die Berechnung der Schadenshöhe ist es wichtig, die Belege für Kauf und Verkauf vorzulegen.

Sollte ich mich der DSW Stiftung gegen EY Global anschließen?

Die ersten Informationen zur "Stichting Wirecard Investors Claim", eine in Amsterdam gegründete Stiftung der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.), konnten bei betroffenen Anlegern durchaus Hoffnung entstehen lassen. Die Stiftung verspricht einen einfachen, schnellen und kostengünstigen Weg zum Schadensersatz. Die zum Einsatz kommende Strategie, nicht nur gegen EY Deutschland, sondern auch dessen Konzernmutter EY Global vorzugehen wäre nach deutschem Recht nicht möglich. Die Stiftung mit Sitz in Holland verfolgt das Ziel einen Vergleich mit EY auszuhandeln - Anleger haben die Möglichkeit, sich der Klage kostenlos anzuschließen.

Aber Vorsicht: Wer sich von dem Vertrag lösen will - bspw. weil der Vergleich mit EY letztendlich deutlich geringer ausfällt, als erwartet - muss mit Folgekosten unbekannter Höhe rechnen. Ebenso ist noch unklar, auf welcher rechtlichen Grundlage die Ansprüche gegen EY Global im Speziellen basieren.

Werden Klagen während des KapMuG-Verfahrens ausgesetzt?

Ja, während das Musterverfahren im Gange ist, werden Einzelklagen vorerst nicht weiter bearbeitet. Dennoch ist es sinnvoll auch jetzt, während das Musterverfahren läuft selbstständig die Klage zu erheben. Anderenfalls entsteht ein Zeitverlust, der sich im späteren Verlauf negativ auf die Schadensersatzansprüche auswirken könnte. Die Ergebnisse des Musterverfahrens sind rechtlich bindend und müssen bei der folgenden Bearbeitung von Einzelklagen von den zuständigen Gerichten berücksichtigt werden.

 

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